Andrej Sacharow - vom Bombenbauer zum Bürgerrechtler
Eine Ausstellung zum 100. Geburtstag

- Eröffnung mit Disskussionrunde:
Donnerstag, 9. Dezember 2021 um 18.15 Uhr,
Raum HGB 30 und via Zoom
- Dauer: 9. Dezember 2021 - 28. Februar 2022
Verlängert bis 17. März 2022
- Ort: zentrales Treppenhaus der Universitätsbibliothek, Ebene 1
- Öffnungszeiten:
Mo-Fr von 8-21 Uhr
Sa, So von 10-18 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Zum 100. Geburtstag von Andrej Sacharow zeigt die Universitätsbibliothek Bochum in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sacharow Gesellschaft e.V. i. Gr. und dem Osteuropa-Kolleg NRW die Ausstellung "Andrej Sacharow - vom Bombenbauer zum Bürgerrechtler".
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Sacharow Zentrum Moskau und den Studierenden der Geschichtswissenschaft an der Universität zu Bremen unter der Leitung von Prof. Dr. Susanne Schattenberg.
Zum Leben von Andrej Sacharow
Der Name Andrej Sacharow steht für kompromisslose Verteidigung der Menschenrechte und des freien Meinungsaustauschs gegen autoritären Zwang und Willkür. Der sowjetische Physiker, der zunächst im Dienst des Sowjetstaats Nuklearwaffen entwickelte, avancierte in den 1960er Jahren zur führenden Figur der Dissidentenbewegung.
In seinem Manifest "Gedanken über Fortschritt, friedliche Koexistenz und geistige Freiheit" von 1968 verteidigte Sacharow die Werte des Friedens, des Humanismus und der Rechtsstaatlichkeit. 1975 wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. In der Sowjetunion war Sacharow wegen seines Einsatzes für Andersdenkende Repressionen ausgesetzt. Erst 1986, als Michail Gorbatschow Glasnost und Perestroika einführte, konnte Sacharow aus der Verbannung zurückkehren und wurde zu einer Führungsfigur der neuen demokratischen Bewegung. Aus seiner Initiative wurde 1989 die erste russische Nichtregierungsorganisation "Memorial" gegründet, die sich für die Aufarbeitung der sowjetischen Vergangenheit einsetzt.
Seit 1988 verleiht das Europäische Parlament jährlich den Sacharow-Preis an Menschen und Organisationen, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte und der geistigen Freiheit besonders engagieren. Im Jahr 2021 wurde der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny ausgezeichnet, der seit Februar 2021 inhaftiert ist.
Text: Deutsche Sacharow Gesellschaft
Zur Ausstellung
In Zusammenhang mit den historischen Ereignissen der jeweiligen Zeit stellt die Ausstellung mit großformatigen Fotos und begleitenden Texten die wichtigsten Etappen Sacharows Leben dar: seine Kindheit und Jugend in den Gründungsjahren der Sowjetunion und während des Großen Terrors der 1930er-Jahre, die Arbeit im Hinterland während des Zweiten Weltkrieges, die Entwicklung der Wasserstoffbombe in der Nachkriegszeit, sein Engagement für Menschenrechte und vom Regime Verfolgte in den 1950er-/60er-Jahren, seine Festnahme durch das KGB und die Verbannung nach Gorki im Jahr 1980 und schließlich seine Rückkehr nach Moskau und die letzten Jahre während der Perestrojka. Zum Schluss widmet sich die Ausstellung dem Sacharow-Preis für geistige Freiheit.
Diskussionsrunde
Anlässlich der Ausstellungseröffnung findet eine Diskussionsrunde unter dem Titel "Andrej Sacharow und das Andersdenken in Russland heute" statt. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen die Aktualität von Sacharows Ideen für gegenwärtige Entwicklung der Zivilgesellschaft in Osteuropa sowie der Stellenwert intellektueller Freiheiten in der modernen Welt.
Es diskutieren:
- Uta Gerlant, Deutsche Sacharow Gesellschaft, Gründungsmitglied von MEMORIAL Deutschland, Berlin;
- Gasan Gusejnov, Freie Universität Berlin;
- Sergej Lukaschewski, Sacharow-Zentrum, Moskau.
Moderation: Nikolaj Plotnikov, Ruhr-Universität Bochum.
Die Ausstellungseröffnung kann live auf Deutsch und Russisch via Zoom verfolgt werden. Bitte melden Sie sich unter diesem Link an. Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigungs-Mail mit Informationen über Ihre Online-Teilnahme.
Die Veranstaltung findet mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amtes statt.
Aufzeichnung der Veranstaltung Videolink | via YouTube*
Presse
Info
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