A-Z | FAQ | Suche
RUB » Bibliotheksportal » Profil » Ausstellungen » "Die vornehmste aller Wissenschaften" - Die graeco-islamische Medizin von Griechenland bis Südasien

"Die vornehmste aller Wissenschaften" - die graeco-islamische Medizin von Griechenland bis Südasien


Termine und Programm

Eröffnung: 27.3.2015, 18 Uhr, Etage 1, Raum 09
Ort: Zentrales Treppenhaus der Universitätsbibliothek
Dauer: 27.3. - 30.4.2015
Eintritt ist frei

Begrüßung
Dr. Erda Lapp, Direktorin der Universitätsbibliothek

Einführung
Prof. Dr. Stefan Reichmuth, Seminar für Orientalistik und Islamwissenschaft, RUB

Festvortrag
Prof. Dr. em. Irmgard Müller, Geschichte der Medizin, RUB

Musikalisches Rahmenprogramm
Blattgold, Saxophonquartett Dortmund

Kontakt (thematische Fragen)
Gesche Johannknecht, 0234 - 32 25122
Dr. Susanne Kurz, 0234 - 32 26567

Kontakt (Organisation)
Gisela Ogasa, Universitätsbibliothek, Tel. 0234 - 322 7354

Anschrift / Anfahrt


Zur Ausstellung

Motiv Einladungskarte

Was ist “graeco-islamische Medizin”?
Die graeco-islamische Medizin ist im antiken Griechenland entstanden und wurde dann unter muslimischer Herrschaft über Jahrhunderte hinweg weiterentwickelt und verbreitet. Dabei haben Muslime, Christen und Juden zunächst die Konzepte der alten Griechen ins Arabische übersetzt. Später wurde die medizinische Literatur auch ins Persische und andere Sprachen übertragen und so nicht nur innerhalb der Großreiche in Vorderasien und auf dem indischen Subkontinent, sondern auch über deren Grenzen hinaus verbreitet.
Besonders in traditionellen Formen der Medizin treffen sich naturwissenschaftliche, philosophische, theologische und metaphysische Konzepte. Als Gesundheit wird die Harmonie des Menschen mit sich selbst und seiner Umwelt verstanden - Krankheit hingegen entsteht durch Störung dieser Harmonie.

Graeco-islamische Medizin heute
Die graeco-islamische Medizin, auf Urdu und Hindi heute meist yūnānī ṭibb, auf Englisch Unani Medicine genannt, hat eine lange und wechselvolle Geschichte in Südasien. In Indien gehört sie heute neben Ayurveda, Siddha, Yoga und Homöopathie zu den offiziell anerkannten Formen der Medizin.
Auch in Pakistan, Bangladesh und Sri Lanka wird sie an verschiedenen staatlichen und privaten Institutionen gelehrt und praktiziert. Nach wie vor gibt es eine große Zahl lokaler Therapeuten, die nur zum Teil mit staatlicher Anerkennung tätig sind.

In der Ausstellung sehen Sie:
Sie bekommen einen Überblick über die historische Entwicklung der graeco-islamischen Medizinliteratur und über die geographische Verbreitung dieser medizinischen Tradition bis heute. Dabei wird auch deutlich, dass immer wieder Erkenntnisse in das Wissenskorpus integriert wurden, dessen Wurzeln jedoch bis heute bewahrt blieben. Als Exponate sehen Sie Manuskriptseiten und alte Drucke aus der Antike, dem Mittelalter und der frühen Neuzeit sowie moderne Formen der Präsentation medizinischen Wissens in Büchern.
Auch zu den wichtigsten Diagnose- und Therapieverfahren wird eine Auswahl von Instrumenten, Heilpflanzen, medizinischen Präparaten sowie Fotografien aus der aktuellen Praxis ausgestellt. Verwendet wurden diese Verfahren und Mittel bereits im antiken Griechenland, in der arabischen Welt, in Iran und auf dem indischen Subkontinent einschließlich Sri Lanka. Gelehrte (Hakims) aus verschiedensten Regionen und Epochen verleihen der graecoislamischen Medizin ein lebendiges und buntes Gesicht.

nach oben